Du fliegst bald nach Australien, weißt aber noch nicht in welchem Job du in Down Under tätig werden willst? Oder du bist bereits vor Ort und grade auf der Suche nach dem besten Job um deine Reisekasse wieder aufzufüllen? Dann bist du hier genau richtig!
Ich habe drei Reiseblogger gefragt welche Jobs ihnen während ihres Work and Travel Aufenthalts am meisten gefallen haben und in diesem Blogpost erfährst du ihre Antworten.
Das Beste daran: Sie verraten sogar wie sie an den Job gekommen sind!
Um das Ganze abzurunden stelle ich dir am Schluss auch meinen eigenen besten Job vor und verrate wie ich diesen gefunden habe. Du erhältst also praxiserprobte Tipps zur Jobsuche von echten Backpackern und kannst diese in Australien direkt anwenden um deinen eigenen Traumjob zu finden.
Ready? Dann los!
Putzen in der staubigsten Stadt Australiens
Wo liegt die staubigste Stadt Australiens? Richtig – im Outback von Zentralaustralien! Coober Pedy, berühmt für Opale, Staub und Fliegen. Als wir in Coober Pedy ankamen, erschien es uns sehr karg – wie vieles im Outback. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir jedes Hotel nach einem Job abklappern. Warum? Wir dachten, dass es nicht viele Backpacker nach Coober Pedy verschlägt und der Verdienst im Outback sehr gut ist. Beide Annahmen wurden bestätigt!
Wir merken auch ziemlich schnell, dass es hier ein überdurchschnittliches hohes Angebot an Hotels gab, einige auch unter der Erdoberfläche gelegen. Unser erster Anlaufpunkt war die Touristeninfo! Ein sehr freundlicher junger Angestellter schrieb uns Name und Telefonnummer von einem Hotelbesitzer auf. Also Lebensläufe in der Bibliothek ausgedruckt, losgelaufen, Klinken geputzt – unabdingbar: die Telefonnummer! Ein 2000-Seelen-Dorf ist schnell durchlaufen. „Hello…how are you? …. We’re wondering if you’re looking for staff…“
Wir sagten uns, dass wir 2-3 Tage hierbleiben und abwarten, ob wir einen Job bekommen. Laut Touristeninfonation war Hochsaison gewesen. Am nächsten Tag früh um 7 Uhr haben wir eine eine SMS bekommen, dass einer von uns beiden heute in einem Hotel arbeiten kann! Wir entschieden uns, dass Tina den Putz-Job annimmt: 8 – 14Uhr
Hospitality: Putzen unter Zeitdruck!
Kaum angekommen, belud mein neues Team schon 2 Putzwagen. Heute sollten 10 Zimmer bis 14 Uhr geputzt werden. Viel oder wenig? Ich konnte das nicht einschätzen. Mit den kommenden Tagen merkte ich, dass es noch stressiger geht. Unser Supervisor teilte mich zunächst dem Bad-Mädel zu. Ich lernte wie viele Shampoo-Döschen wohin gehören,welche Lappen ich für welche Ablagen verwendete und putzte Fliesen, Glasscheiben-Duschen, Toiletten sowie Waschbecken. Muskelkater olé!
Nach ein paar Zimmern, wurde ich der Küchen-Frau zugeteilt und lernte die verschiedenen Küchen kennen und wie ich alles putzen musste inkl. Geschirr reinigen. Unser Supervisor war die meiste Zeit um uns herum, kontrollierte die Qualität der Arbeit, motivierte uns schneller zu putzen und putzte manchmal auch nach oder mit. Meist telefonierte Sie mit der Rezeption, um Auskunft über Zimmer zu geben.
In den kommenden Tagen lernte ich noch, wie die Betten im Schlafzimmer zu machen sind, wie ich die unterschiedlichen Bettlaken von einander unterscheide, wo ich fehlende Teile wie z.B. Kopfkissenbezüge finde und putzte Schränke, Spiegel, Fenster. Das Staubsaugen und Boden wischen beendeten meist den Putztag. Pausen gab es eigentlich nie, da keine Zeit dafür ist – die Zimmer mussten bis 14 Uhr geputzt sein. Manchmal half ich noch Handtücher und Bettlaken zusammenzulegen, Snacks und Shampoo-Döschen aus Hotellager ins Putzlager zu tragen, die Putzwagen für den nächsten Tag zu beladen … mehr Stunden, mehr Geld!
Es ist harte körperliche, einseitige Arbeit. Die Arbeitstage unterscheiden sich kaum voneinander, da immer dasselbe geputzt werden muss. Vorkenntnisse benötigt man keine, nur Ausdauer und gute Schuhe. Der Stundenlohn hat 24 Dollar nach tax betragen.
Coober Pedy ist ein Besuch wert, sei es wegen den Opalen, dem Staub, den Fliegen oder dem Dog Fence, der Marslandschaft, dem Kängeru-Waisenhaus, den unterirdischen Gebäuden oder den Breakaways (Mad Max 3) – und wenn Ihr keinen Job findet, dann fahrt einfach weiter. Auf dem Weg nach Alice oder Adelaide gibt es genug Roadhäuser, bei denen wir immer wieder arbeitende Backpacker getroffen haben.
Von: Tina & Hotze (rollkoefferchen.de)
Tina und Hotze haben ihr Rollköfferchen für eine lange Weltreise mit enormer Abenteuerlust, wenig Geld, ein paar Klamotten sowie mit Ü30 Lebensjahren und auch mit viel Mut vor der Entscheidung gepackt. Auf ihrem Weltreise Blog Rollköfferchen findest du viele Infos, wie die beiden Asien, Australien und Kanada bereisen.
Farmhand auf einer Rinder- und Getreidefarm
Es fing an mit der Annonce eines Farmers aus Gindie in Upper Queensland auf der Online-Handelsplattform www.gumtree.com.au: Gesucht wurde ein Backpacker-Paar, das für 4 Wochen dabei helfen sollte, neue Rinderpaddocks zu errichten. Wir bewarben uns ganz informell per Email, es folgte ein kurzes Telefonat zum „beschnuppern“ und noch am selben Tag bekamen wir die Zusage. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir noch nicht ahnen, dass die kommenden Wochen eines der Highlights unseres elfmonatigen Australienaufenthaltes werden sollten…und dass wir fast 3 Monate länger als angedacht bleiben sollten.
Als Farmhands (OZ-Slang für: „Backpacker für alles“) gab es bei den 1.001 Arbeiten, die auf einer australischen Rinder- und Getreidefarm tagein tagaus anfallen, jede Menge zu tun für uns. Vom ersten Tag an hieß es Ärmel hoch krempeln und anpacken! Die Arbeitstage waren oft lang und hart.
Da wir aber beide gerne tatkräftig und an der frischen Luft arbeiten, wurden wir letzten Endes für Tätigkeiten bezahlt, die wir ansonsten hobbymäßig in unserer Freizeit betreiben. Wem gefällt das nicht? Weitaus ausschlaggebender aber war das phantastische Arbeitsklima. Jeden Morgen gab es z. B. eine gemeinsame Vesperpause auf der Terrasse des Farmhauses – oder auch mal ein Feierabendbier zum Wochenabschluss in der Werkstatt. Mit den Kollegen wurde gescherzt, gelacht und produktiv gearbeitet. Und auch wenn es während der Ernte ab und zu hektisch zu ging – die Stimmung und der Umgang miteinander litten nie darunter. Chefs & Kollegen, die uns direkt ab unserem 1. Arbeitstag als vollwertige Teammitglieder anerkannten, ließen unseren Job auf der Farm zu einem echten Highlight werden! Dass wir mit diesen Jobs auch unsere Arbeitstage für das 2nd year Visa anrechnen lassen konnten, wurde dabei schon fast zur Nebensache.
Und ganz nebenbei – und mit 21$ die Stunde gut bezahlt – durften wir so außerdem erleben, was es heißt im australischen Outback zu leben und zu arbeiten: morgens flogen wir oft mit dem Kleinflugzeug zu unserem Arbeitsplatz, tagsüber ritten wir stundenlang über die Prärie zu den Rindern, abends besuchten uns öfters Kängurus oder wir sahen wilde Koalas in den Bäumen hinter unserem gemütlichen Cottage (dass wir kostenlos gestellt bekamen). Und wenn wir dann auf die am glutroten Horizont untergehende Sonne in die endlos scheinende Weite schauten, war uns klar: wir haben den besten Job Australien’s!
Von: Sabine & Uli (travel-the-world-with-us.de)
Sabine und Uli reisen nur mit Rucksack und mit dem Plan nicht im voraus zu planen, seit mehr als 2 Jahren um die Welt. Auf www.travel-the-world-with-us.de erzählen sie von den Abenteuern und ganz besonderen Momenten ihrer großen Reise um die Erde und geben persönliche Reisetipps, die in keinem Reiseführer stehen.
Verkaufshilfe im Herzen Sydneys
10 Monate war ich mit dem Working Holiday Visum in Australien unterwegs und habe insgesamt 5 Monate gearbeitet. Davon 2,5 Monate in einer deutschen Bäckerei in Sydney. Hier war ich überwiegend im Verkauf tätig oder habe Sandwiches zubereitet, aufgeräumt etc.
Mein Verdienst war mit 12 AUD die Stunde für australische Verhältnisse zwar eher niedrig, aber trotzdem hat mir der Job einfach Spaß gemacht. Wir waren ein tolles Team und hatten während der Arbeit mehr als genug Spaß. Die Kunden waren fast immer freundlich und es war einfach der beste Job den ich in Australien hatte.
Gefunden habe ich den Job mehr oder weniger durch Zufall. Ich hatte mir ca. 20 Lebensläufe ausgedruckt und bin mit diesen einfach kreuz und quer durch Sydney gelaufen, um sie in den Geschäften zu verteilen. Als ich eigentlich schon auf dem Weg nach Hause war, kam ich an der Wynyard Station vorbei und dachte mir, dass ich dort nochmal durchlaufe. Prompt sprangen mir die deutschen Worte „AUSHILFE GESUCHT“ von einem Aushang entgegen.
Hier hab ich dann nicht lange gezögert und nachgefragt, ob die Stelle noch frei ist. Die Antwort: „Kannst du morgen um 8 zum Probearbeiten kommen?“
Klar kann ich! Am nächsten Tag hatte ich -nach erfolgreichem Probearbeiten- den Job in der Tasche.
Der einzige Nachteil? Das Team bestand nur aus Deutschen, denn das war tatsächlich Grundvoraussetzung. Meine Englischkenntnisse konnte ich somit nur in Kundengesprächen verbessern.
Von: Luisa (sunnyside2go.de)
Auf www.sunnyside2go.de schreibt Luisa über ihre beiden größten Leidenschaften: das Reisen und die Fotografie.
Mein bester Job: Erntehelfer auf einer Melonenfarm
Ich selbst habe ebenfalls einige Jobs während meines 2 jährigen Work and Travel Aufenthaltes in Australien gehabt. Über meinen Job in der Mangosaison, bei dem ich einen Haufen Geld verdient habe, habe ich ja bereits berichtet. Allerdings war das trotz des Gehalts von über 1200$ netto pro Woche nicht mein bester Job. Zumindest nicht wenn man bedenkt wie viele Stunden ich dafür arbeiten musste.
Mein bester Job in Australien war es auf einer Melonenfarm im Northern Territory als Erntehelfer eingestellt zu sein. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass Bezahlung, Spass an der Arbeit und das Arbeitsklima unter meinen Arbeitskollegen einfach ein super Gesamtpaket abgegeben haben.
In der Anfangszeit war der Job ziemlich hart, denn ich war wie die meisten anderen Backpacker damit beschäftigt Wasser- und Honigmelonen zu pflücken. Wie du dir vorstellen kannst, ist das unter der australischen Sonne, bei ca. 30 – 35°C im Schatten, ein ziemlich anstrengender Job. Auf den Melonenfeldern gibt es überhaupt keinen Schatten und man ist ständig in Bewegung: Bücken, Reifegrad der Melonen checken, Stängel abschneiden, Melone hochheben und aufs Laufband packen. Nach einer Weile gewöhnt man sich zwar an die harte Arbeit, aber es gibt wirklich Schöneres.
Nach circa 2 Wochen wurde ich jedoch zum neuen Gabelstaplerfahrer ernannt und durfte die vollbepackten Anhänger mit den Melonen be- und entladen. Das war ziemlich cool und super easy: hin- und hercruisen, die Trailer entladen und dann die Bins wiegen und versandfertig machen. Jeden zweiten oder dritten Tag kamen dann noch 1-2 Roadtrains oder normale Trucks vorbei, die ich mit den versandfertigen Melonen beladen musste. Oft kamen die zwischen 8 und 11 Uhr abends, wodurch ich noch mehr Stunden reißen und etwas mehr Geld sparen konnte.
An einigen Tagen war ich aber trotzdem noch auf dem Feld unterwegs. Diesmal aber als Fahrer der Traktoren. Sobald die Pflücker den Anhänger gefüllt haben, bin ich damit wieder 20 Minuten zurück zum Packingshed gefahren, habe mir den Forklift geschnappt, die vollen Container abgeladen und leere wieder aufgeladen. Dann ging es wieder zurück aufs Feld. Easy und entspannt.
Der Verdienst war auf der Farm ebenfalls ganz OK. Als Pflücker verdiente ich 21,09$ und als Forkliftdriver dann 23,70$ pro Stunde. Nach Abzug der Steuern (in meinem Fall 13%) blieben mir also knapp 20$ netto. Je nachdem wie viele Stunden ich pro Woche beschäftigt war, kam ich auf einen Lohn von ca. 1000 – 1200$ bei einer 5 – 6 Tage Woche. Unterkunft wurde für 50$ pro Woche auf der Farm gestellt, allerdings waren das sehr heruntergekommene Absteigen in sogenannten Dongas. Die meisten Backpackern haben einfach in ihren Fahrzeugen geschlafen und die vorhandenen Sanitäranlagen genutzt. Dafür mussten wir dann nur 20$ pro Woche zahlen. Ein ziemlich guter Deal wie ich finde. Außerdem wurden natürlich auch die Arbeitstage für das Second Year Visa unterschrieben.
Wie ich an den Job gekommen bin
Die Jobsuche gestaltete sich dieses mal ziemlich einfach für mich. Wie in meinen generellen Tipps zur Jobsuche in Australien beschrieben, habe ich ich einfach Jeden, den ich kennen gelernt habe, wissen lassen, dass ich zur Zeit nach Arbeit suche. Zu diesem Zeitpunkt war ich an der Sunshine Coast in Queensland und habe in meinem Hostel jede Menge neue Leute kennengelernt.
Ein Mädel aus Frankreich, das bereits das zweite Jahr in Down Under war, erzählte mir dann davon, dass sie ihre 88 Tage für das zweite Visum auf einer Melonenfarm in Katherine absolviert hat und die Saison grade erst angefangen habe. Nach kurzer Überlegung, ob ich wirklich den langen Weg dorthin zurücklegen will, habe ich einfach mal bei der Farm angerufen und gefragt wie die Lage aussieht. Und siehe da, der Farmer sucht noch nach brauchbaren Leuten um ein zweites Picking Team zusammenzustellen, welches die Woche darauf starten sollte. Da hab ich nicht lange gefackelt und bin schon am nächsten Morgen mit zwei anderen Backpackern losgefahren und in Richtung Northern Territory aufgebrochen.
Wie du siehst ist es garnicht so schwer in Down Under einen tollen Job zu finden!
Als was würdest du gerne in Australien arbeiten bzw. welche Jobs hattest du bisher?
Ab in die Kommentare damit! ;-)
Sehr schöner Beitrag! Ich bin zwar noch nicht in Australien, aber nachdem ich das hier gelesen habe, stieg meine Vorfreude noch mehr !!! Sehr sehr toll ! Danke vielmals !
Hi Tom,
freut mich, dass der Beitrag dir gefallen hat!
Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Bin mir sicher, dass du ne geile Zeit in Australien haben wirst!
Sitz grad in der anz branch in perth, erster tag in oZ und ein neuer Post von dir. Fett, nacher erstmal lesen aber jetzt schon kommi weil ich weiß dass es ein geiler ist :))))
Haha, danke! Ich bin damals auch in Perth gestartet, sehr geile Stadt!
Viel Spaß!
Hey Dominik,
Ich habe mir deine Seite durchgelesen,da ich zur Zeit in Asien bin und gerade mein Work and Holiday Visum für Australien genehmigt bekommen habe. Es wird für mich das erste Mal Australien sein und ich bin schon etwas aufgeregt. Es geht am 12.09.2019 los nach Perth, wo ich für die erste Zeit schon eine Unterkunft habe. Dort bekomme ich ein Auto von einem Freund, den ich während meiner Reise kennengelernt habe,gestellt und kann mich auf die Suche nach einen Job machen. Ich würde gern die ersten Monate direkt Arbeiten wollen um Geld sparen zu können. Mein Favoriten Job wäre natürlich Farmarbeit, mit Tieren etc… hast die in paar gute Tips die mir helfen können bei der Jobsuche? Oder Seiten, die einen dabei unterstützen? Liebe Grüße Thalia